Montagliebe Sind es Gedanken oder mache ich mir Sorgen?
Verantwortung gegenüber der nächsten Generationen

Montagliebe Sind es Gedanken oder mache ich mir Sorgen?
Gestern hatte ich die Gelegenheit, eine Berufsschulklasse zu besuchen. Was ich dort erlebt habe, hat mich zum Nachdenken gebracht – oder besser gesagt: Es hat mich ehrlich gesagt erschüttert.
Ich frage mich:
Sind wir als Gesellschaft eigentlich noch auf dem richtigen Weg? Schüler, die während des Unterrichts schlafen, mit dem Tischnachbarn am Handy zocken oder sich demonstrativ vom Unterricht abwenden – das scheint mittlerweile zur Normalität geworden zu sein. Und das in einer Zeit, in der wir ständig vom Fachkräftemangel sprechen.
Wie passt das zusammen?
Einerseits fordern wir Eigenverantwortung und Selbstständigkeit von jungen Menschen. Andererseits sehen wir zu, wie im Klassenzimmer Disziplin, Respekt und Leistungsbereitschaft immer weiter verloren gehen. Natürlich hat sich die Welt verändert. Die Digitalisierung hat auch das Klassenzimmer erreicht: Laptops gehören zur Grundausstattung, Lehrer sollen heute eher „Lernbegleiter“ sein als Autoritätspersonen. Doch: Haben wir es vielleicht übertrieben mit der Freiheit und Offenheit? Ich frage mich, warum wir kollektiv wegsehen, obwohl wir längst spüren, dass in unserer Gesellschaft ein grundlegendes Erziehungs- und Haltungsproblem entstanden ist.
Wo soll das hinführen?
Wenn junge Menschen bereits in der Schule keine Motivation und kein Verantwortungsgefühl entwickeln – wie sollen sie dann später in der Arbeitswelt bestehen? Diese Gedanken lassen mich nicht los.
Vielleicht sind es einfach nur Sorgen. Aber vielleicht ist es auch höchste Zeit, dass wir wieder genauer hinschauen – und anfangen, unbequeme Fragen zu stellen. Natürlich denke ich auch daran, dass unsere Eltern sich vielleicht ähnliche Gedanken gemacht haben – als wir selbst lieber vor dem Fernseher saßen oder ständig „unterwegs“ waren, statt für die Schule zu lernen. Ich bin kein Experte, aber eines scheint mir klar zu sein: Man ist nie ausgelernt.
Warum also sollten wir unsere Kinder nicht auch heute im Lernen begleiten? Nicht mit Druck, sondern mit Interesse, mit Haltung, mit echtem Interesse daran, wie sie die Welt erleben – und was sie brauchen, um darin bestehen zu können.
26.03.2025
Placido Lamari